Deutschland sucht den Superstar-United - Kritik
Wir schreiben das Jahre 2003
n. Chr.
Ganz Musica ist von Robbio Williamus, Emenio und den Kritikus Bruti besetzt...
Wirklich ganz Musica? Nein! Eine von Didus Miracohlenski angeführte Schar von
neun jungen Sangesengeln und Troubadours widersetzt sich erfolgreich der Konkurrenz:
Imposante 6(!) Wochen durchgehend unangefochtene Nummer Eins der Single-Charts,
von Null auf Eins in den Alben Charts. Doch das musikalische Leben ist auch für
die neuen "A-Starix Superi" nicht leicht, denn "Cicero Torti" verfasste folgende
Rezension:
Nur einige Akteure:
Didus Miracohlenski
..ist der eigentliche Held dieser bislang einmaligen und beispiellosen Talentsuche.
Ein großer, weiser, alter Musiker voll pfiffiger und sympathischer Anekdoten,
dem alle scheinbar zunächst aussichtlosen Aktivitäten gelingen. Miracohlenskis
Geheimnis: Er kann sich auf seine mehr als 20 Jahre alte Kreativität und eine
schier grenzenlose Erfahrung berufen, auf magische und mystische Kompositionen
zurückgreifen, die einen sofort die Sonne ins Gesicht zaubern oder auch ab und
zu einen Tränenregen hervorrufen können. So umstritten Didus in Musica auch sein
mag, es führt kein Weg an ihm vorbei!
KermiTrubadix,
auch Danielus K. genannt ist die/der(?) Barde! Die Meinungen über sein Talent
sind geteilt: Er selbst ahnt, dass er nicht singen kann, die anderen wissen es.
Viele finden ihn genial, die Übrigen finden ihn unbeschreiblich.
Doch wenn er schweigt und bloß spricht, ist er ein unglaublich fröhlicher, positiver
Mensch, den jeder gern hat...
Nekatrios
...als griechischer Import mit der Donnerstimme und den einzigen Superstarlippen,
die Labella Hunzingas küssen durften, verfügt er über einen entscheidenen Vorteil
den beiden kurzen Jungs gegenüber: Rein stimmlich singt er sie locker nackig.
Doch da Nekki, wie ihn seine Fans auch manchmal nennen, ein sanfter Träumer, brav
und zutraulich ist und gesegnet mit einer Stimme zum Gefrierfachabtauen, hat ihm
der Didus tolle Strophen auf die Stimmbänder gelegt.
Alexandroblix
..., wohl der dickste Kumpel von Miracohlenski. Seines Zeichens schon jetzt Eigentümer
einer beachtlichen Sammlung von Damenschlüpfern (=O-Ton Didus), gilt Alexandroblix
als heimlicher Favorit der "A-Starix Superi". Viele Sendungen hindurch bewies
er seine Vorliebe für schmalzige Balladenkost und wilde Tanzeinlagen, überzeugte
jedesmal die Jury als auch das votende Volk. Jetzt schon ganz dick im Geschäft!
;-)
Lajulietta
...ist die "Diva Glamour pur". Eine Engelsstimme in einem Feenkörper. Die nach
Meinung von "Cicero Torti" einzige Aktrice, welche schon jetzt eine "A-Starix
Supera" ist! Perfekt und makellos in ihrem Gesang schenkt sie dem Album den Hauch
von Glamour, den sich jeder Musikträger wünscht. Sie war es auch, die "We have
a dream" zu seiner Energie und Lebendigkeit verholfen hat -durch ihren bravourösen
Gesangspart.
Wo wir schon beim Thema wären: "WE HAVE A DREAM"
Die vorliegende, zur Rezension von Zwergika und Elena freigegebende CD startet
mit der siebten Nummer Eins des unnachahmlichen Didus Miracohlenski-Lebenswerkes.
Über diesen Song wurde bisher in ganz Musica so viel geschrieben und berichtet,
dass man sich an dieser Stelle wohl bloß wiederholen kann, ergo möge man verzeihen,
edler Leser, wenn Cicero Torti es abkürzt:
Ähnlichkeiten zu "Zusammen geh'n" von "Tony Wegas" sind nicht von der Hand zu
weisen, doch ist "We have a dream" bei weitem keine bloße, billige 1:1 Kopie dieses
Titels. Schon das Intro ist ein völlig anderes:
Durch die unterschiedlichen und unverbrauchten Stimmen gelingt dem Zauber der
Musik, die Didus geschrieben hat, von neuem, alle Generationen zu erreichen -selbst
Ciceros Mama liebt diesen Titel. Seiner und natürlich auch ihrer Meinung nach
eine absolut verdiente Nummer Eins mit der Garantie eines Klassikers:
Wenn man in 50 Jahren von dem weisen alten Musiker D. Miracohlenski sprechen wird,
wird neben "You're my heart, you're my soul" ganz sicher auch "We have a dream"
genannt werden.
Einziger Wehrmutstropfen:
Man hätte ruhig (- wenigstens zusätzlich, quasi als Bonus-Track-) die Variation
des Liedes OHNE "Shinus-Danielus-Nu-Nix-Mehr" und "Juditha-Verschwindita" mit
auf die silbrige Scheibe pressen können. 13 Punkte von 15, da eben
nicht 100%'ig neu
"Tonight":
Eine Nummer, die "Alexandroblix" nach eigenen Angaben sehr stark berührt und fesselt.
Ergo auch eine seiner stärksten Gesangsleistungen auf diesem Album. Gleichzeitig
ist dies schon die zweite Ballade auf der CD, was aber nur als positiv zu bewerten
ist, denn so beweist Didus endgültig, beide Metiers zu beherrschen -Love Songs
und Tempo-Stücke. Auf diese Weise straft er den Kritikus Bruti Lügen, er könne
lediglich einen einzigen Song schreiben. Im unmittelbaren Vergleich zu "We have
a dream" fällt das "Plus" an mehr Enrgie auf -und dass es auch durchaus ohne "Shinus-Danielus-Nu-Nix-Mehr"
und "Juditha-Verschwindita" funktioniert.
Gesanglich der Ansicht von Cicero Torti nach noch einen Ruderschlag besser als
"We have a dream". Daher:
14/15
"Cry on my shoulder":
Um es gleich vorwegzunehmen, dies ist einer der Lieblingstitel von "Cicero Torti"
auf dieser Platte. Eine traumhafte Ballade, die mit Lajuliettas Stimme (ihrem
Summen) startet und an Gefühl nicht zu überbieten scheint. Vergleichbares hat
Torti von Didus lange nicht mehr hören können/dürfen, Alexandrobolix variert mächtig
mit seiner Stimme und fesselt. Auch "Gracia" sorgt für einen Gänsehautschauer,
ein Stück, dass den weiter oben beschriebenen "Tränenregen" herbeiruft, aber gleichzeitig
durch die zärtlichen und romantischen Lyrics zaubert und dafür sorgt, keinen Kloß
im Hals zurückzubehalten.
Das erste riesige Glanzlicht, denn auf solch eine Weise zu berühren, vermögen
die zwei vorangegangenen Titel nicht!
15/15
"A young generation":
Der erste, richtig schnelle Song, der ganz klare, moderne Worte für die neun Musik-Gladiatoren
findet:
Sie pochen auf ihre Rechte, rufen danach und lassen sich ihre Ansprüche nicht
vorenthalten. Sie, die sie zur jungen Generation zählen, wissen, was sie wollen.
Zeitlos poppiger Sound, der einfach nur Spaß macht und bei dem man seine Füsse
nicht ruhig halten kann. Noch dazu kommen für Cicero Tortis Ansprüche wunderbare
Textideen:
"And if you see us falling we'll stand up and we fight/fly(?)", "going down busy
and coming down far", "you'll never see us crawling" oder "we will kiss the rain".
Die schöne Pianountermalung bei der Bridge kommt auch super.
15/15
"Here we stand again (Stay with me tonight)":
Nun ja, Thomas D. (= "Die Fantasticus Quattros") sagte mal, wenn einem auf einer
CD ein oder sogar drei Songs richtig doll gefallen, dann hat der Musiker seinen
Job ordentlich gemacht.
Somit muss es auch einem Didus Miracohlenski gestattet sein, erst an fünfter Stelle
einen etwas schwächeren Track abliefern zu dürfen.
Dem Rezensenten fehlt der letzte Pfiff bei dieser Nummer, der Funken zündet einfach
nicht in dessen Herzen, der Song ist "ganz nett", tut allerdings keinem etwas.
Weder berührt er den Schreiber dieser Kritik sonderlich, noch ärgert er ihn.
Deshalb (-natürlich wie immer Geschmacksache-) lediglich noch 10/15, da
die Troubadours und Sangesengel mit viel Enthusiasmus die Schwächen der Musik
auszubügeln versuchen.
"Superman":
Kurz und schmerzlos: 15/15
So viel Spaß hat Musik schon lange nicht mehr gemacht: Beinah der komplette Titel
wird von Danielus getragen, lediglich den Chor bilden die restlichen 8. Mit seinen
Lachern bringt Danielus auch nach mehrmaligen Hören positive Energie nach Hause.
Großes, ganz großes Kompliment an den weisen alten Komponisten: Solch ein Stück
Musik habe ich seit "Touche" (hier besonders: "Be my baby") und "Summer kisses"
von "C.C.Catch" mächtig vermisst. Dieser Song hat alles, was Langeweile vertreibt
und trübe Gedanken verscheucht. Vielen Dank an Komponist Miracobohlenski und den
KermiTrubadix für solch einen klasse Titel!!!
"How can we mend your lonely heart":
Bei dem Songnamen fällt einem alten Modern Talking-Fan spontan "How do you mend
a broken heart?" vom Album "Alone" auf. Doch abgesehen davon, dass dies auch eine
Ballade ist wie die Alone-Nummer, gibt es keine weiteren Gemeinsamkeiten.
Ein "Western"-Intro, eine "Backstreet Boys" ähnliche Stimme, nein, es ist doch
Alexander, der die erste Strophe eröffnet, super-gut, und Nektarios bekam wieder
den Gänsehautpart, der einen umhaut, Stefanie verzaubert. Die Refrain gehört Nektarios
und, Cicero denkt, jetzt wird man verstehen, was er sagt, wenn er davon spricht,
dass Nekatrios die zwei männlichen Konkurrenten nackig singt.
Für mich die abwechslungsreichste Ballade von der Vokalisierung, wieder sehr romantisch
und gefühlvoll, durch wundervolle Lyrics, die der Chef zusammengebrutzelt hat.
Ein richtiger Climax fehlt aber schließlich doch, was dem Song bloß
13/15 beschert.
"Today, tonight, tomorrow":
So, und jetzt kommt etwas scheinbar zunächst sehr Ärgerliches: reines Füllmaterial,
um eine CD zu komplettieren. Schade, schade, sagt man sich spontan!
Hier wurde sich eine ältere Modern Talking-Nummer (= No face, no name, no number")
geschnappt, der Text leicht verändert, "minus" hohe, obligatorische MT-Chöre,
und das war's dann.
Halt! Etwas fällt auf, der Song ist "männlich" -ne, nicht bloß ohne Danielus,
sondern auch ohne jede weibliche Begleitung.
Mhm, in diesem Zusammenhang fallen zwei Dinge auf:
Didus wird wissen, was seine Fans mögen, und die Stimmen und Wünsche, die beinah
flehten, "No face, no name, no number" als dritte MT-Single vom "2000-Year of
the dragon"-Album zu veröffentlichen, waren damals richtig derb. Deshalb könnte
es durchaus im Bereich des Möglichen liegen, dass sich der kluge Musiker daran
erinnert fühlte und seinen eigenen MT-Fans damit ein kleines Geschenk bereiten
wollte. Oder er brauchte noch einen einzigen Titel und hat wegen fehlender Ideen
einfach... -mal ehrlich, trauen wir ihm das zu? Natürlich nicht! ;-)
Deshalb gibt's diplomatische 8 Punkte ( eine ordentliche Schulnote 3) -vor
allem der beiden Herren wegen, die sich stimmlich wacker schlagen.
"We are no heroes":
Das sehen viele andere, besonders die "Germania A-Starix Superus suchdie"-Fans,
anders:
Die glorreichen 9 sind ihre Helden, doch was sie zusammen mit Didus als Stück
Nummer 9 geschaffen haben, ist nicht wirklich nur heldenhaft: Der Beginn des Songs
kommt zu altbackend und einschläfernd daher, erst mit Gracias Stimmeinsatz wird's
flotter. Ähnlich wie bei Track 5 fehlt hier das letzte Fünkchen "Spirit".
Der Refrain wird auch mit einsetzender E-Gitarre nicht faszinierender. Nett, aber
wirklich nicht mehr.
9/15
"Freedom":
Jetzt treffen wir auf Cover-Version Numero Uno: Bekannt von der "Systhemus lazuli"
CD "Corpus ad corpi" schmettert mit "Freedom" Cicero Torti der wohl beste schnelle
Titel dieser Musiksammlung entgegen. Ausgefallenere Textzeilen mit positiven Hintergrund
lassen dieses Lied in der aktuellen Krisensituation zu einer Art "Friedensbotschaft"
werden, ohne dabei allzu politisch oder hohl zu klingen. In jedem Fall erreicht
der Song seine Hörer, denn dafür sorgt der Reggae-Rhythmus a la "DJ Bobo". Richtig
elektrisierend und zeitlos schwappt die Party-Stimmung über.
Im Gegensatz zu "Today, tonight, tomorrow" wird hier auch nicht groß am Titel
gedreht oder groß umgedichtet. Dies macht dieses Stück irgendwie authentisch und
lässt es nicht wie bloßes Füllmaterial aussehen.
Zusammen mit "Cry on my shoulder" Cicero Tortis Lieblingstitel auf diesem Album.
15/15
"God gave love to you":
Der großer Auftritt der Engel unter den "A-Starix Superi". Ein sehr warmer, leidenschaftlicher
Gefühlsregen mit Diva-Appeal! Super klasse Gitarren-Solo, das die Brücke bildet
und dem Song einen Extra-Power-Schub verleiht. Rein musikalisch gesehen stellt
für mich dieser vorletzte Song das wahre Highlight dieser Scheibe dar. Wenn sich
Torti nicht völlig verhört hat, handelt es sich dabei in überwiegenden Passagen
um Gracia, die all ihr Pathos, all ihre Emotionen und Passion ausspielt und haushoch
gewinnt.
Bonnie Tyler hat diesen Song ursprünglich aufgenommen, doch die weiblichen "A-Starix
superi" sind es, die ihn das erste Mal zum Strahlen und Scheinen bringen.
Didus Miracohlenski at his best!
15/15
"It's all over":
Der Name ist Programm, denn mit diesem Song schließt "United" sein Sound- und
Stimmen-Erlebnis. Ursprünglich basiert auch die Geschichte auf einer "Systhemus
lazuli"-Nummer. Lajulietta mit Dionne Warwick vergleichen zu wollen, wäre naiv,
denn beide sind unterschiedliche Sängerinnen, die auch völlig anders fühlen, ergo
dasselbe Lied anders ausdrücken.
Wunderschön arrangiert, stimmlich brilliant umgesetzt, sofern das Cicero Torti
beurteilen kann; über die Lyrics muss man eigentlich gar nichts verlauten lassen,
wenn selbst solch eine große Sängerin wie Dionne Warwick sie ohne zu kritisieren,
gesungen hat...
Mit Sicherheit einer der gelungensten letzten Musikgenüsse, die uns der begnadete
Musiker Didus je geliefert hat.
15/15
Fazit:
2003 ist das Dieter Bohlen-Jahr:
Seine 7. Single-Nummer 1, das "ich-weiß-nicht-wievielte"- Nummer 1 Album seiner
langen und erfolgreichen Karriere krönen ihn jetzt definitiv und unwiderruflich
zum Pop-King Deutschlands, nein, zum Pop-King Europas! Das muss man (und kann
man ehrlich gesagt auch durchaus) neidlos anerkennen.
Wer Bohlen-Balladen liebt so wie ich, sollte nicht zögern, sich das Album zu zulegen,
denn eure romantischen Musikträume werden mit "United" ganz sicher gestillt. Wer
jedoch auf eine CD im Stile von Modern Talking gehofft hat, wird eher enttäuscht
sein, denn diese Maßstäbe hat Dieter nicht angelegt: Lediglich vier schnellere
Titel (-bei MT sind es üblicherweise immer vier Love-Songs-) warten heute auf
seine/die DsdS-Fans.
Ebenfalls wäre es wohl übertrieben, in der relativ kurzen Zeit, die dem Miracohlenski
zur Verfügung stand, auf ein komplett neues Album zu hoffen. Drei Songs sind reine
Cover-Versionen (Bonnie Tyler u. Blue System (2)), und hinter "Today, tonight,
tomorrow" versteckt sich noch eine weitere Song-Variation (Modern Talking).
Weil es sich jedoch bei der "Deutschland sucht den Superstar"-Fangemeinde weitesgehend
um ein anderes Käuferklientel dreht, und da sich neu eingespielte Songs zur Zeit
eh größter Beliebtheit erfreuen (man denke an "Robbie Williams'" Swing-CD oder
das "No Angels'" Werk "When the angels swing"), ist es meiner Haltung nach völlig
legitim und akzeptabel, sich selbst einmal zu preisen und die "gute alte Zeit"
neu auferstehen zu lassen. Es bereitet mächtig Freude, diese Musik zu hören, weil
es durch die unterschiedlichen Stimmklangfarben immer interessant bleibt, und
irgendwie für jede Emotion die passende Stimme vorhanden zu sein scheint.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Nach "Another part of us" (= "Touché") endlich mal wieder ein komplettes
DB-Album, das nicht bloß die Wartezeit bis zum Erscheinen von "Universe" überbrückt,
sondern sie auch versüßt. Jung, frisch, nahezu unverbraucht und stimmlich jederzeit
überzeugend; kleinere musikalische Tiefpunkte seien verziehen, denn sie fallen
in der Gesamtheit weder doll ins Gewicht, noch sind sie wirklich trist.
Durchschnittliche Bewertung: 13,1 (ger., 1-)
Torty